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Neu: Präventionsstelle in Berg am Laim der kbo

Neu: Präventionsstelle in Berg am Laim der kbo

Präventionsstelle bei Risiko für Gewalthandlungen; ein Angebot des kbo-Isar-Amper-Klinikums Region München

Konzept der Präventionsstelle
Bei einigen wenigen psychisch kranken Menschen besteht ein stark erhöhtes Risiko für Gewalthandlungen. Ursächlich hierfür sind Art und Schwere ihrer Erkrankungen. Dies geht oft einher mit einer ablehnenden Haltung gegenüber den üblichen Behandlungsformen und Hilfeangeboten. Diese Patient*innen fallen häufig durch das Raster bestehender Versorgungsangebote.

Die kbo-Präventionsstelle richtet sich an Patient*innen mit einem erhöhten Risiko gewalttätigen Verhaltens und bietet dieser Patientengruppe eine auf Gewaltprävention spezialisierte Behandlungsmöglichkeit.

Die Behandlung soll Betroffene mit Hilfe eines umfassenden Spezialangebots davor bewahren, krankheitsbedingt Straftaten zu begehen, die eine längere Behandlung im Maßregelvollzug zur Folge hätten. Das Angebot dient so auch dem Schutz potenzieller Opfer.

Die Präventionsstelle steht in enger Kooperation mit der Allgemeinpsychiatrie des kbo-Isar-Amper-Klinikums Region München, mit ambulanten Mitbehandlern, Betreuern und anderen mitbetreuenden Stellen.

Zielgruppe
Das Angebot richtet sich an Betroffene, die in ihrer Krankheitsgeschichte ein Risiko für gewalttätiges Verhalten aufweisen, mit einer der folgenden psychischen Erkrankungen:
• einer Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis
• einer schweren Persönlichkeitsstörung
Auch Angehörige betroffener Patient*innen können durch die Präventionsstelle mitbetreut und in die Therapie einbezogen werden.

Ziele

• Ziel der kbo-Präventionsstelle ist es, Straftaten zu verhindern: Zum Schutz der potenziellen Opfer, aber auch damit Betroffene ein möglichst normales Leben führen können. Bei Gewalttaten ist vor allem das unmittelbare Umfeld betroffen, also Eltern, Geschwister, Ehepartner und Bekannte. Deswegen können sich auch Angehörige und Freunde an uns wenden.
• Dieser Patienten-Klientel droht aufgrund ihres Verhaltens eine Zwangsunterbringung wegen Fremdgefährdung in der Allgemeinpsychiatrie nach Bay-Psych-KHG oder im Maßregelvollzug gemäß § 63 StGB.
• In einem ersten Schritt wird daher das individuelle Gewaltrisiko mittels ausführlicher Gespräche mit den Betroffenen, Fremdanamnese, weiterführenden Untersuchungen und validierter Screeningsverfahren evaluiert.
• In einem zweiten Schritt wird ein individualisierter Behandlungs- und Präventionsplan erstellt.

Angebot
• Umfangreiche Diagnostik mit Risikoanalyse
• Therapeutische und pflegerische Einzelgespräche
• Fachärztliche, pflegerische, psychologische und sozialtherapeutische Einzelbehandlung hinsichtlich des Gewaltrisikos; ggf. medikamentöse Versorgung
• Gruppentherapie zum Aufbau gewaltpräventiver Kompetenzen: Psychoedukation, soziales Kompetenztraining, Reasoning und Rehabilitation
• Sozialpädagogische Unterstützung: Hilfe bei Regelung finanzieller Angelegenheiten, Klärung der Wohnsituation, Betreuungsbedarf; gemeinsame Planung der Tagesstruktur etc.
• Beratung und Unterstützung im Alltag
• Beratung der Angehörigen hinsichtlich Deeskalation und Gewaltprävention
• Hausbesuche sowie Besuche vor Ort in Einrichtungen
• Enge Zusammenarbeit mit Vor- und Mitbehandlern

Team
Das multiprofessionelle Team besteht aus Fachärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen, Pflegekräften und Arzthelferinnen, die die Patient*innen in den verschiedenen Behandlungsbereichen in enger kollegialer Zusammenarbeit unterstützen.

Anmeldevoraussetzungen
Einschlusskriterien: Patient*innen mit einem Risiko für gewalttätiges Verhalten und
• Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis (ICD-10 F2) oder
• schweren Persönlichkeitsstörungen, die psychosenah erscheinen (ICD-10 F6)
Ausschlusskriterien:
• Alter unter 18 Jahre alt
• Wohnort außerhalb Oberbayerns
• Patient*innen mit primärer Intelligenzminderung, im Vordergrund stehender hirnorganischer Störung oder im Vordergrund stehender Suchterkrankung/Substanzmissbrauch

Das Angebot der Präventionsstelle ist freiwillig. Es setzt die Behandlungsbereitschaft der Betroffenen voraus. Eine Begleitung gegen den Willen der Betroffenen ist nicht zulässig.

Kontakt zur Präventionsstelle:

kbo-Isar-Amper-Klinikum Region München
Präventionsstelle Berg am Laim
Streitfeldstraße 37
81673 München

Telefon | 089 2000465-0

Fax | 089 2000465-89

Bei Bedarf, Fragen und Interesse kontaktieren Sie bitte

Frau Dr. Islem Ganzoui unter Telefon | 089 2000465-82 oder per E-Mail | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Web | kbo-iak.de
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Peter Brieger
Stv. Pflegedirektorin: Brigitta Wermuth

Mit freundlicher Unterstützung

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Unsere Selbsthilfegruppen werden gefördert durch die gesetzlichen Krankenkassen und deren Verbände in Bayern.